Sonntag, 27. November 2011

Sie lebten nur für Gott


Ein Bruder fragte den Altvater Moses: ‚Ich sehe eine Aufgabe vor mir und kann sie nicht erfüllen.‘ Da sagte ihm der Alte: ‚Wenn du nicht ein Leichnam wirst wie die Begrabenen, kannst du sie nicht bewältigen.‘“ (505)

„Ein Bruder kam zum Altvater Makarios, dem Ägypter, und sagte zu ihm: ‚Vater, sage mir ein Wort! Wie kann ich das Heil erlangen?‘ Der Greis belehrte ihn: ‚Gehe hin zum Grabmal und höhne die Toten.‘ Der Bruder ging also hin, verhöhnte und warf mit Steinen. Dann kam er zurück und berichtete dem Greis. Der fragte: ‚Haben sie dir nichts gesagt?‘ Er antwortete: ‚Nein.‘ Da sprach der Greis zu ihm: ‚Gehe morgen wieder hin und lobe sie!‘ Der Bruder ging hin und lobte sie und sprach: ‚Apostel, Heilige, Gerechte!‘ Und er kam zum Greis und berichtete: ‚Ich habe sie gelobt!‘ Und er fragt ihn: ‚Haben sie nichts geantwortet?‘ Der Bruder antwortete: ‚Nein!‘ Da belehrte ihn der Greis: ‚Du weißt, wie sehr du sie geschmäht hast, und sie antworteten dir nicht – und wieviel du sie gelobt hast, und sie haben nichts zu dir gesagt. So mußt auch du sein, wenn du das Heil erlangen willst. Werde ein Leichnam, beachte weder das Unrecht der Menschen, noch ihr Lob – wie die Toten, und du wirst gerettet werden!‘

Fünf Missionare, die zu den Auka-Indianern in
Ecuador gingen, wurden an einem einzigen Tag getötet.
Ihre Frauen nahmen die Nachricht mit Gefaßtheit ent-
gegen. Es gehört zur Regel eines Christenlebens, für den
Glauben zu sterben. Niemand akzeptiert ein Gesetz als
Gesetz Gottes, wenn er nicht bereit ist, dafür zu sterben.
Nicht jedermann hat das Vorrecht, als Märtyrer
sterben zu dürfen — aber jeder Christ muß sterben vor
seinem Tod. Er muß tot sein für die Welt und ihre Ge-
setze und Sünden, bevor er stirbt.
Makarios wurde gefragt: »Was heißt das eigentlich,
für die Welt tot sein?«
Er antwortete: »Gehe auf einen Friedhof, rühme und
preise einige der dort Begrabenen und verfluche die

anderen. Dann komm und berichte, was sich ereignet
hat.«
Der Mann ging und tat, was ihm Makarios befohlen
hatte; dann kam er zurück und sagte: »Niemand hat
mir auch nur mit einem Wort geantwortet.« »So geh',
und tue dasselbe«, antwortete ihm Makarios.
Die fünf Märtyrer trugen Gewehre bei sich, als sie
starben. Sie hätten ihr Leben verteidigen können, aber
sie wollten lieber sterben, als die Indianer erschießen.
Sie waren gestorben, bevor sie starben. Wie könnte eine
Leiche jemanden erschießen? Sie lebten nur für Gott

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