Donnerstag, 23. Juni 2011

NICHTS! oder haben sie Persönlichkeit?

Ύπαρξη  = Existenz     προσωπικότητα  = Persönlichkeit  οντότητα =  Einheit

A N T I K E   T Y P O L O G I E
Theophrast veröffentlichte im Jahre 314 v.Chr. die erste Persönlichkeitstypologie. Er teilte die Menschen in typische Charaktere auf. Einer dieser Charaktere ist der „Aufschneider“. Der Anfang seiner Persönlichkeitsbeschreibung lautet: „Aufschneiderei kann man ein Beanspruchen von Vorzügen nennen, die man in Wahrheit nicht besitzt. Der Aufschneider steht etwa am Kai und erzählt den Ausländern, er habe viel Geld auf dem Meer schwimmen. Dann macht er genaue Ausführungen über die Bedeutung des Seerisikos und wie viel er selbst schon verdient und verloren habe. Während er so den Mund voll nimmt, schickt er seinen Sklaven zur Bank. Auf seinem Konto hat er eine ganze Drachme ...“

Wenn der Unterhaltungswert solcher Typologisierungen sicherlich groß ist, bleibt der wissenschaftliche Nutzen (oder besser. Der Nutzen überhaupt) jedoch zweifelhaft.

Den Satz muss man sich nochmal anzeigen: „Wenn der Unterhaltungswert solcher Typologisierungen sicherlich groß ist, bleibt der wissenschaftliche Nutzen (oder besser. Der Nutzen überhaupt) jedoch zweifelhaft!“

Denn, es wurde nichts NICHTS!  von Theophrast gesagt, was Persönlichkeit ist!
Haben wir es gemerkt?

Genau so wird heute auch geredet, gepredigt, ausgeführt, seminarisiert, ect.
Und man geht mit dem Gefühl der Erkenntnis und scheinbaren Erhellung, mit neuem Gesprächsstoff in der Ehe, Erziehung und im Umgang sonst, weiter.

Aber es wird immer noch kein Gespräch mit sich selbst geführt oder tatsächlich mit dem gegenüber. Sondern man unterhält sich mit eine definierte Benennung für einen Begriff innerhalb der Fachsprache eines Sachgebiets, gepaart mit einer Geschichte des täglichen Lebens;

Man fühlt sich abgeholt. Merkt aber nicht, das man stehen gelassen wurde. Sondern der Sprecher hat uns von uns abgelenkt. Entweder um sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken, ob seiner Fähigkeit. Oder aber was gewiefter ist, der Sprecher verteilt Zuckerbrot und Peitsche. Manipulative Einflussnahme aus taktischen Gründen sowohl in angenehmer als auch in unangenehmer Weise.
Es macht Spaß, so sehr Spaß das Leben treffend zu skizzieren, das Mensch schnell erlegen ist, nicht mehr darauf zu achten, was das Ziel seines Lebens ist. Und dies ist dann gar nicht so leicht zu skizzieren. Eher im Gegenteil!

Nun, soviel habe ich selbst jetzt geschrieben mit dem Ansatz über das Wort  Persönlichkeit zu recherchieren. Bin wohl selbst auch dem Unterhaltungswert erlegen, anstatt
Leben-erhellendes beizutragen. Für mich, für meine Leser, für meine Persönlichkeit?